Mit den großen Jungs trainieren



Meine Urgroßmutter hatte ein Sprichwort: „Selten ein Schaden, an dem nicht auch ein Nutzen hängt“. Sie sollte recht behalten! In diesem Fall bestand der Schaden in einer chronischen Kapselentzündung am Fingergelenk (Danke nochmal, Zweifingerloch!), der Nutzen darin, dass ich zur Behandlung zu Dr. Volker Schöffl ging, ein Experte in Sachen kletterspezifischer Verletzungen.

Natürlich kommt man ins lockere Plaudern, während jemand einem eine Cortisonspritze in die Gelenkkapsel rammt, was sonst. Dabei erzählte ich Volker vom Mountain Activity Club und unseren Aktivitäten rund um die Drogenprävention durch Sport. Da wir uns gut verstanden, Volker ist wirklich ein sehr angenehmer Mensch, brachte ich ihm beim nächsten Mal einen Flyer mit und lud ihn spontan zu einem unserer Trainings ein. Unsere Leute sind immer hungrig auf Input was das Klettern angeht und sollten ihn auch bekommen, denn Volker sagte sofort zu! Ein paar Wochen später war es dann soweit, ca. zehn Mitglieder trafen sich mit ihm Im Café Kraft. Volker hatte zusätzlich Ludwig Korb („Dicki“) Gimme Kraft im Schlepptau, einen erfahrenen Trainer in Sachen Klettern. Beste Voraussetzungen also! In einem Nebenraum tauschten wir erstmal unsere Hintergründe aus. Dicki ist zum Beispiel neben der Trainertätigkeit als Sozialpädagoge in der Jugendhilfe beschäftigt und kennt die Problematik Drogenkonsum daher ebenfalls gut. Das war bereits ein schöner Moment an diesem Abend, das Netzwerk und die gegenseitige Unterstützung ist wieder ein kleines Stück gewachsen. Danach zeigte uns Volker Tapestrategien zur Unterstützung der beim Klettern am meisten belasteten Bereiche wie Finger und Ellenbogen. Das Ganze war hochinteressant, vor allem haben wir aber ein paar neue Tricks und Kniffe gelernt. Auch besser zu verstehen, welches Tape für welche Beschwerden eingesetzt werden kann, wird uns in Zukunft sehr gut weiterhelfen. Danke dafür! Weiter gings mit einem Aufwärmtraining mit Dicki, der uns zeigte, wie wir alle wichtigen Gelenk- und Muskelpartien in einer sinnvollen Reihenfolge auf das Klettern vorbereiten können. Jeder von uns kann damit viele neue Übungen ins Repertoire packen, super. Das Ganze geht wortwörtlich von Kopf bis Fuß und war abseits des sportlichen Aspekts sehr, sehr witzig. Allgemein kann man sagen, dass wir zwei absolut sympathische, herzliche und auf dem Teppich gebliebene Kerle kennenlernen durften. Das Herz ist da definitiv am rechten Fleck.


Nach der ganzen Aufwärmerei ging es dann endlich an die Boulderei. Man kann mit Fug und Recht behaupten, auch hier konnten wir eine Menge von Volker lernen, der zieht definitv gut was weg.

Es bleibt einerseits, sich ganz herzlich für die Bereitschaft zu diesem Treffen und den tollen Abend zu bedanken. Ihr beide seid jederzeit wieder bei uns willkommen! Andererseits möchte ich noch, unaufgefordert und sehr gerne, auf das neue Trainingsprogramm der beiden und Patrick Matros hinweisen. Das Ganze dreht sich um Ausgleichsübungen für Kletterer und nennt sich Adjunct compensatory training. Ihr findet es auf www.act.clinic. In diesem Sinne, auf bald!